Proktologie

Beschwerden oder Erkrankungen des Darmes und insbesondere der Afterregion sind für die meisten von uns ein hochsensibles und damit oftmals äußerst unangenehmes Thema.

Behutsam und mit Empathie sind wir bemüht, Ihnen zunächst diese Sorgen und Ängste zu nehmen. Anschließend an die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte wird eine eingehende Diagnostik mit Ultraschall, Enddarmspiegelung (Proktoskopie) bis hin zur Mastdarmspiegelung ( Rektoskopie ) durchgeführt. 

Die meisten Beschwerden des Enddarms und der Afterregion können konservativ, also ohne Operation, behandelt werden. Sollte doch ein Befund vorliegen, welcher eine Narkose erfordert, so führen wir die  Operation persönlich im St. Josef Krankenhaus Kupferdreh ambulant oder stationär durch.

Proktologie

Behandlungsangebot

Abszesse sind Eiteransammlungen in einer vorbestehenden oder neu gebildeten Höhle. Diese können leider ohne ersichtlichen Grund plötzlich auftreten. Wegbereiter können kleine Pickel oder gar minimale Verletzungen der Hautoberfläche sein. 

Im Afterbereich können verstopfte Analdrüsen oder banale Haarwurzelentzündungen ursächlich sein. Treten Fieber oder gar Schüttelfrost hinzu, so breitet sich die Entzündung aus.

Stets ist die unverzügliche Entlastung durch Eröffnung des Abszesses die Therapie der Wahl. Die Entlastung kann hierbei in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Die entstandene Wunde wird tamponiert und im Verlauf dann Ihrerseits regelmäßig bis zu vollständigen Ausheilung ausgeduscht.

Nach Abklingen der Entzündung ist eine Enddarmuntersuchung zum Ausschluß einer Analfistel wichtig.

Die Analfissur entsteht durch einen Einriss der feinen Afterschleimhaut und ist durch  starke lokale Schmerzen bei oder nach der Stuhlentleerung und Blutabgang gekennzeichnet.  Ein akuter Schleimhauteinriss heilt unter konservativer Behandlung mit Salben, Zäpfchen und Stuhlregulierung meist innerhalb von drei bis sechs Wochen aus. 

Bei fehlender Ausheilung kann das Gewebe vernarben (fibrosieren). Die Folge ist eine chronische Analfissur, welche dann bei bestehenden Beschwerden nur noch operativ durch Ausschneiden des verhärteten Gewebes behandelt werden kann. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und bedarf keiner Darmvorbereitung.

Analfisteln stellen röhrenförmige Verbindungen zwischen der Hautoberfläche und dem Enddarm dar. Sie resultieren aus einer länger bestehenden Entzündung (Abszess) der Afterdrüsen (Proktodealdrüsen). Hierbei könne1n die Fistel oberflächlich, tief oder gar durch den Afterschließmuskel verlaufen.

Der vorliegende Fistelverlauf bedingt dann das bestmögliche Operationsverfahren von der Fadendrainage bis hin zur Rekonstruktionsoperation. Maßgebliches Ziel der Behandlung sind hierbei der dauerhafte Fistelverschluß und der Erhalt der Kontinenz.

Hämorrhoiden verursachen oftmals unspezifische Beschwerden allen voran Juckreiz sowie Frischblutauflagerungen auf dem Toilettenpapier. Es werden vier Stadien unterschieden:

  • Grad I : Hämorrhoiden sind vergrößert und nur sichtbar bei der Enddarmspiegelung
  • Grad II : Hämorrhoiden, fallen beim Pressen bei der Stuhlentleerung nach außen vor, beim Nachlassen des Pressdrucks ziehen sich diese selbst wieder zurück
  • Grad III: Hämorrhoiden fallen beim Pressen bei der Stuhlentleerung nach außen vor und müssen manuell zurückgeschoben (reponiert) werden
  • Grad IV: Hämorrhoiden verbleiben stets außen und lassen sich nicht mehr zurückschieben

In den frühen Stadien (Grad I und II) können lokale Salben oder Zäpfchen helfen. Wichtig ist, lange Zeit auf der Toilette zu vermeiden und nicht stark zu pressen. Bei Bedarf können wir Beschwerden durch Verödung oder Gummibandligatur behandeln.

Operationen empfehlen wir nur bei fortgeschrittenen Stadien (Grad III und IV), und diese Entscheidung treffen wir gemeinsam mit Ihnen.

Neben klassischen Operationen bieten wir auch die minimal-invasive Stapler-Hämorrhoidopexie an, die wenig Schmerzen verursacht und eine schnelle Rückkehr zur Normalität ermöglicht.

In der Gesäßfalte (Rima ani) werden durch Feuchtigkeit und Druck die Haut sowie Haarfollikel gestört wodurch das Eingewachsen der Körperhaare in diesem Bereich begünstigt wird zu einer chronischen Entzündung mit Schmerzen, eitriger Sekretion oder Blutung führen kann.

Im akuten Stadium entsteht ein Abszess mit Schmerzen und Schwellung, der durch eine operative Entlastung behandelt wird.

Im chronischen Stadium kommt es zu regelmäßigem Flüssigkeitsaustritt aus einer kleinen Hautöffnung, der Fistelöffnung. Die sparsame Entfernung des Sinus pilonidalis mit Wundverschluß und plastischer Rekonstruktion der Haut sind dann erforderlich. Das individuelle Ausmaß der Erkrankung bedingt welches rekonstruktive Operationsverfahren (Operation nach Karydakis, Limberg-Flap) zielführend ist um eine rasche und langfristige Ausheilung zu erreichen.